Füracker: Steuererklärung per App mit einem Klick – Bayerische Vision könnte schon 2026 deutschlandweit starten
Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat, Pressemitteilung Nr. 259 vom 5.9.2025
Für weniger Steuerbürokratie: Freistaat setzt sich bei Bund und Ländern für Fortentwicklung von ELSTER ein
„Deutschland leidet unter einer enormen Bürokratielast, Entschlackung ist hier über alle Bereiche hinweg dringend notwendig! Auch der Steuerbereich kann und muss hier einen wichtigen Beitrag leisten – sowohl durch Vereinfachungen im Steuerrecht selbst als auch im Vollzug für Bürger und Verwaltung. Bayern setzt sich deshalb bei Bund und Ländern für die Entwicklung einer digitalen Lösung per App ein, die Bürgerinnen und Bürgern die Steuererklärungen im Handumdrehen über ELSTER ermöglicht – quasi mit nur einem ‚Klick‘. Unser Vorhaben ist rechtssicher, volldigital und in der breiten Fläche realistisch umsetzbar. Es würde sowohl die Steuerpflichtigen wie auch die Verwaltung am Ende entlasten – die Umsetzung wäre damit ein Meilenstein bei der Reduzierung der Steuerbürokratie“, so Finanz- und Heimatminister Albert Füracker.
„Bayern programmiert für Bund und Länder mit ELSTER bereits jetzt das erfolgreichste e-Government Verfahren Deutschlands. Darauf möchten wir mit unserem bayerischen Ansatz der ‚Steuererklärung per App mit einem Klick‘ aufsetzen. Am Ende profitieren hiervon im Rahmen des gemeinschaftlichen Vorhabens KONSENS alle Länder und wir vermeiden Insellösungen. Ich hoffe daher sehr auf die Unterstützung meiner Amtskolleginnen und kollegen für unsere Idee – dann könnten bereits Mitte 2026 schon mehrere Millionen von Steuererklärungen unkompliziert und zügig eingereicht werden“, so Füracker weiter.
Die Steuerverwaltung verfügt bereits jetzt über zahlreiche Angaben und Daten, die ihr automatisch und digital von verschiedenen Stellen zur Verfügung gestellt werden – etwa Lohnsteuer , Krankenversicherungs und Rentenversicherungsdaten. Auf Basis dieser Daten soll Steuerpflichtigen in geeigneten Fällen über ELSTER der Entwurf einer Steuererklärung digital und transparent via Smartphone bereitgestellt werden. Bei Einverständnis könnten sie diesem mittels einfachen Klicks per App unmittelbar zustimmen; Anpassungen oder Ergänzungen vor dem Absenden durch die Steuerpflichtigen sind selbstverständlich ebenfalls möglich.
Die Steuerverwaltungen von Bund und Ländern arbeiten gemeinschaftlich im Rahmen des Vorhabens KONSENS zusammen, um Synergieeffekte optimal nutzen zu können. Die Umsetzung der Idee kann nur in Abstimmung mit allen Beteiligten erfolgen. Im besten Fall könnte bereits Mitte 2026 der Startschuss für einen ersten Anwenderkreis, wie etwa ledige, kinderlose Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, fallen. Die App soll dann im Laufe der Zeit sukzessive erweitert werden.
Füracker warb in dieser Woche gegenüber den Finanzministerinnen und ministern der Länder sowie dem Bund für ein Vorantreiben dieses Vorhabens. Dazu ergänzt Füracker: „Klar ist aber: Jede digitale Lösung kann am Ende nur so gut sein, wie es die rechtlichen Vorgaben zulassen – hochkomplexes Recht führt jede digitale Umsetzung an Grenzen. Deshalb müssen wir beides tun: Unübersichtliche Rechtslandschaften insgesamt vereinfachen und zugleich moderne Verfahren einsetzen – das ist Dienst an Bürger und Staat.“